Alexandra Karrasch, Installation
Lisa von Billerbeck, Zeichnung
23. Oktober–27. November 2011
Der titelgebende Satz dieser Ausstellung ist einer Zeichnung der jungen Künstlerin Lisa von Billerbeck entnommen. Auf fortlaufenden großen und ungerahmten Blättern entstehen ihre Zeichnungen, denen autobiographische alltägliche Ereignisse und Begegnungen im Großstadtleben zugrundeliegen: Bildergeschichten, in denen eigene poetische bis surreale Texte integriert sind und denen man gerne nachspürt.
Die Künstlerin Alexandra Karrasch arbeitet installativ. Mit einer Schichtung aus Hunderten von Einzelelementen, die sie aus speziellem Industriedraht anfertigt, bricht sie die Flucht des Galerieraums. Dabei wirkt ihre Arbeit äußerst fragil und zu ihren Grenzen hin fast flüchtig. Das feine Wechselspiel von Materie und Nicht-Materie, von Dichte und Auflösung, fördert eine Bewegung, als könnte Raum atmen.
Dorothea Schutsch, Malerei
Gabriele Worgitzki, Video/Fotografie
6. März bis 10. April 2011
Die beiden vom Frauenmuseum für diese Ausstellung ausgewählten Künstlerinnen thematisieren auf unterschiedliche Weise das klassische Thema Raum und Zeit in ihren neuen Arbeiten.
Die Malerin Dorothea Schutsch zeigt in einer raumgreifenden Hängung farbstarke Kompositionen (Öl auf Leinwand) vom kleinen Format bis zu
stark gelängten Panoramen. Ihre Sujets sind menschenleere Innenräume, die aus geschichteten Farbflächen und Licht entstehen und mit ihren Tiefen und Strukturen Ahnungen von Menschen und
Begebenheiten in einer nicht bestimmbaren Zeit passieren lassen. Ihre Gratwanderung zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion erzeugt eine inhaltliche Vielschichtigkeit, in der der Betrachter
immer wieder den Standpunkt wechseln und sich in Ruhe unterschiedlich verorten kann.
Die Künstlerin Gabriele Worgitzki, die medienübergreifend arbeitet, kombiniert Lochkamera-Aufnahmen mit modernen
Videobearbeitungstechniken und kommt durch vielfach gesetzte Schärfenüberlagerungen zu malerisch anmutenden, komplexen Bildern und sich langsam verschiebenden filmischen Abläufen.
Sie »fokussiert« den Außenraum, und macht ihn für ihre Figuren oder den Rezipienten zu einer fließenden Zeitpassage, die unterschiedlich begehbare, unbestimmbare Ebenen schafft.
Künstlerinnengespräch am 3.4.2011, Einführung von Birgit Szepansk